Die Spinell-Gruppe und ihre Farbvarietäten
Einführung
Spinelle gehören zu den klassischen Edelsteinen und werden seit der Antike geschätzt. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Härte, intensive Farbtöne und oft außergewöhnliche Reinheit aus. Historisch wurden rote Spinelle häufig mit Rubinen verwechselt – bekanntestes Beispiel: der „Black Prince’s Ruby“ in den britischen Kronjuwelen ist tatsächlich ein Spinell.
Die Spinell-Gruppe umfasst Mineralien der Oxidgruppe, die chemisch aus Magnesiumaluminiumoxid (MgAl₂O₄) bestehen. Durch den Einbau von Chrom, Eisen, Zink oder Mangan entstehen die unterschiedlichen Farbvarietäten.
Chemische Zusammensetzung & Kristallsystem
- Formel: MgAl₂O₄ (reiner Spinell)
- Kristallsystem: kubisch (isometrisch)
- Kristallform: häufig oktaedrisch, gut ausgebildete Kristalle sind prismatisch bis würfelförmig
Physikalische Eigenschaften
- Härte: 8 auf der Mohs-Skala
- Dichte: 3,58–3,61 g/cm³
- Spaltbarkeit: keine; Bruch muschelig bis uneben
- Glanz: glasartig
- Transparenz: durchsichtig bis transluzent
- Brechungsindex (n): 1,719–1,736
- Doppelbrechung: keine (isotrop)
- Pleochroismus: nicht vorhanden
Hauptvarietäten nach Farbe
- Rot bis Purpurrot
- Klassisches „Spinell-Rot“ entsteht durch Chrom.
- Intensität reicht von leuchtend bis tief purpurrot.
- Historisch: häufig mit Rubinen verwechselt, z. B. in den britischen Kronjuwelen.
- Pink bis Rosa
- Durch Chrom und Mangan verursacht.
- Zarte Pastelltöne bis intensive Pinktöne, beliebt in facettiertem Schmuck.
- Blau
- Durch Eisen und Zink erzeugt.
- Selten, sehr begehrt bei Sammlern.
- Farbintensität: hellblau bis tiefblau.
- Violett
- Kombination aus Eisen- und Chromspuren.
- Besonders dekorativ, aber selten.
- Schwarz
- Eisenreiche Spinelle.
- Meist opak
- Gelb bis Braun
- Selten; teilweise durch Eisen verursacht.
- Meist transluzent, seltener facettiert.
Vorkommen & Abbaugebiete
Spinelle kommen weltweit vor, häufig in metamorphen Gesteinen wie Kalkstein, Glimmerschiefer oder als alluviale Kristalle in Seifenlagerstätten. Bedeutende Fundorte:
- Myanmar (besonders für rote und pinke Spinelle)
- Sri Lanka
- Vietnam
- Tansania
- Madagaskar
Bedeutung & Verwendung
- Schmuck: Spinelle sind aufgrund ihrer hohen Härte und schönen Farben beliebte Edelsteine in Ringen, Anhängern und Ohrringen.
- Historisch: Rote Spinelli und Rubine konnte man früher kaum unterscheiden, heute weiß man jedoch, dass einige historische „Rubine“ eigentlich Spinelle sind.
- Man sagt „Spinell ist der bessere Rubin“, das Spinell oft in reineren Qualitäten und kräftigerem Rot erhältlich ist.
- Sammler: besonders große oder farbintensive Kristalle erzielen hohe Preise.
Besonderheiten & Kurioses
- „Schwarzer Prinz’-Rubin“: ein 170-Karat-Spinell in den britischen Kronjuwelen, lange als Rubin bezeichnet.
- Spinelle zeigen keine Pleochroismus, was ihre Farbe gleichmäßig erscheinen lässt.
- Die Reinheit ist oft sehr hoch, sodass Spinelle oft ohne nennenswerte Einschlüsse facettiert werden können.


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