Die Korund-Gruppe: Rubin und Saphir
Einführung
Korund gehört zu den bedeutendsten Edelsteinen der Welt. Seine Varietäten – Rubin und Saphir – zählen seit Jahrtausenden zu den begehrtesten Schmucksteinen überhaupt. Während der Rubin für seine leuchtend rote Farbe berühmt ist, umfasst der Saphir alle anderen Farbvarianten. Schon im Mittelalter galten Rubine als „König der Edelsteine“ und Saphire als Symbole für Treue und Weisheit.
Chemische Zusammensetzung & Kristallsystem
Korund ist ein Aluminiumoxid (Al₂O₃) und kristallisiert im trigonalen Kristallsystem. Reines Aluminiumoxid wäre farblos; die Vielfalt an Farben entsteht durch Spurenelemente wie Chrom, Eisen, Titan oder Vanadium.
Physikalische Eigenschaften
- Härte: 9 auf der Mohs-Skala (zweithärtestes natürliches Mineral nach Diamant)
- Dichte: 3,95–4,10 g/cm³
- Spaltbarkeit: keine; Bruch muschelig bis uneben
- Glanz: glasartig bis diamantähnlich
- Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
- Brechungsindex (n): 1,76–1,77
- Doppelbrechung: 0,008
- Pleochroismus: meist deutlich erkennbar (z. B. Rubin: rot–purpurrot; blauer Saphir: blau–grünlichblau)
- Kristallform: typischerweise hexagonale Doppelpyramiden oder tonnenförmige Kristalle
Die hohe Härte macht Korund zu einem der widerstandsfähigsten Edelsteine überhaupt – ideal für Schmuckstücke, die täglich getragen werden.
Hauptvarietäten
- Rubin
- Farbe: rot bis purpurrot, verursacht durch Chrom.
- Qualität: die begehrtesten Rubine sind „taubenblutrot“ – ein satter, leicht bläulicher Rotton.
- Historisches: Rubine waren im alten Indien heilig und galten als „Ratnaraj“ – König der Edelsteine. Besonders berühmt sind die Mogok-Rubine aus Myanmar.
- Saphir
- Farbe: klassisch blau, verursacht durch Titan und Eisen.
- Vorkommen: die berühmtesten blauen Saphire stammen aus Kaschmir (Indien), Sri Lanka und Madagaskar.
- Neben Blau existieren zahlreiche Farbvarietäten (sogenannte „Fancy Sapphires“): gelb, orange, grün, violett, rosa oder farblos.
- Padparadscha-Saphir
- Besonders seltene Saphir-Varietät in einem feinen rosa-orangen Farbton, dessen Name aus dem Singhalesischen kommt und „Lotusblüte“ bedeutet.
- Vor allem aus Sri Lanka bekannt, aber auch aus Madagaskar gefunden.
- Sternrubin und Sternsaphir
- Spezielle Varietäten mit einem Asterismus (sternförmiger Lichteffekt), der durch parallele Rutilnadeln im Kristall hervorgerufen wird.
- Beliebte Sammlerstücke, die im Cabochon-Schliff besonders schön zur Geltung kommen.
Vorkommen & Abbaugebiete
Korund findet sich in metamorphen Gesteinen (Marmor, Gneis) und in alluvialen Lagerstätten (Seifenlagerstätten), wo er durch seine Härte und Dichte konzentriert wird. Bedeutende Fundorte sind:
- Rubine: Myanmar (Mogok), Mosambik, Thailand, Vietnam, Tansania.
- Saphire: Sri Lanka, Kaschmir (historisch), Myanmar, Madagaskar, Australien, Montana (USA).
Bedeutung & Verwendung
Rubine und Saphire gehören neben Diamant und Smaragd zu den „klassischen vier“ Edelsteinen der Welt. Sie sind nicht nur in der Schmuckherstellung von höchstem Wert, sondern auch kulturell tief verwurzelt:
- Kronjuwelen und religiöse Insignien enthalten häufig große Rubine und Saphire.
- Der „Stern von Indien“, ein 563 Karat schwerer Sternsaphir im American Museum of Natural History, zählt zu den berühmtesten Edelsteinen überhaupt.
- Synthetischer Korund wird seit Ende des 19. Jahrhunderts (Verneuil-Verfahren) hergestellt und in der Industrie und Uhrwerken, bis in die 60er Jahre in Schmuck eingesetzt. Heute hat nur noch die Industrielle Verwendung und der Einbau in Uhrwerke kommerzielle Bedeutung.
Besonderheiten & Kurioses
- Lange Zeit wurden rote Spinelle fälschlich für Rubine gehalten. So ist der „Schwarze Prinz' Rubin“ in den britischen Kronjuwelen in Wirklichkeit ein Spinell.
- Die legendären Kaschmir-Saphire, abgebaut im späten 19. Jahrhundert, zeichnen sich durch ein einzigartiges „samtiges Blau“ aus und erzielen Rekordpreise auf Auktionen.
- Rubine fluoreszieren oft intensiv rot unter UV-Licht, was ihre Farbwirkung zusätzlich verstärkt.



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