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13. September 2025

Die Granat-Gruppe und ihre Varietäten

Die Granat-Gruppe und ihre Varietäten

Einführung

Granate sind eine weit verbreitete Edelsteingruppe, die seit der Antike geschätzt wird. Schon in ägyptischen Gräbern fanden sich rote Granate als Schmuck, aber auch hellenistische Goldschmiede haben gerne Granate verwendet. Beliebt waren Sie auch währen der Völkerwanderungszeit und im Mittelalter für Fibeln oder Ringe. Ihr Name leitet sich vom lateinischen granum („Korn“) ab, in Anlehnung an die an Granatapfelkerne erinnernde rote Farbe vieler Vertreter.

Im Unterschied zu Beryll oder Korund ist Granat nicht ein einzelnes Mineral, sondern eine Mineralgruppe mit ähnlicher Kristallstruktur, jedoch variabler chemischer Zusammensetzung. Die Edelsteinvielfalt ergibt sich aus Mischkristallen zwischen den Endgliedern.

Chemische Zusammensetzung & Kristallsystem

Granate sind Silikate mit der allgemeinen Formel XY(SiO), wobei X meist Ca, Mg, Fe²⁺ oder Mn²⁺ und Y meist Al, Fe³⁺ oder Cr³⁺ ist.

  • Kristallsystem: kubisch (isometrisch)
  • Typische Kristallform: Rhombendodekaeder oder Ikositetraeder, oft gut ausgebildet

Physikalische Eigenschaften

  • Härte: 6,5–7,5 auf der Mohs-Skala
  • Dichte: 3,5–4,3 g/cm³ (abhängig von der chemischen Zusammensetzung)
  • Spaltbarkeit: keine; Bruch muschelig bis uneben
  • Glanz: glasartig bis harzartig
  • Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
  • Brechungsindex (n): 1,72–1,89
  • Doppelbrechung: keine (isotrop, selten schwach anomale Doppelbrechung)
  • Pleochroismus: nicht vorhanden

Granate sind robust, aber aufgrund der Varianz in Härte und Dichte je nach Typ unterschiedlich geeignet für Schmuck.

Hauptvarietäten der Granat-Gruppe

  • Pyrop
    • Farbe: tiefrot bis purpurrot, oft dunkel.
    • Name vom griechischen pyropos („feurig“).
    • Beliebt in der böhmischen Schmucktradition des 18. und 19. Jahrhunderts.
  • Almandin
    • Farbe: rot bis rotbraun, oft sehr dunkel.
    • Häufigster Granat im Schmuckbereich.
    • Historisches: In der Antike als „Karfunkelstein“ bekannt.
  • Spessartin
    • Farbe: orange bis rötlich-orange, auch kräftiges Mandarinenorange.
    • Selten, aber sehr beliebt bei Sammlern.
    • Benannt nach dem Spessart-Gebirge in Deutschland.
  • Grossular
    • Farbe: sehr variabel – farblos, grün, gelb, braun.
    • Bedeutende Varietäten:
      • Tsavorit: leuchtend smaragdgrün, Vorkommen in Ostafrika.
      • Hessonit: honig- bis zimtbraun, bekannt aus Sri Lanka.
  • Andradit
    • Farbvielfalt von grün bis gelb und braun.
    • Bedeutende Varietäten:
      • Demantoid: intensives Grün mit diamantähnlichem Feuer, besonders geschätzt.
      • Topazolit: gelblich-grün.
      • Melanit: tiefschwarz.
  • Uwarowit
    • Farbe: kräftig smaragdgrün.
    • Fast ausschließlich in kleinen, funkelnden Kristallen auf Gesteinsmatrizen – selten facettiert.

Besondere Erscheinungen

Granate bilden oft Mischkristalle zwischen den Endgliedern, was zu einer großen Farbvielfalt führt:

  • Rhodolith: Mischung aus Pyrop und Almandin, charakteristisch durch einen himbeerroten Farbton.
  • Malaia-Granat: Mischform zwischen Pyrop und Spessartin, meist orange bis rosa-orange.
  • Farbumschlag-Granat: Seltene Varietäten, die je nach Lichtquelle (Tageslicht oder Kunstlicht) ihre Farbe ändern können – ähnlich dem Alexandrit.

Auch Stern-Granate kommen vor, wenn parallele Rutilnadeln einen Asterismus erzeugen. Besonders bekannt sind Stern-Granate aus Idaho (USA).

Vorkommen & Abbaugebiete

Granate treten weltweit in metamorphen Gesteinen (Schiefer, Gneis) und in magmatischen Gesteinen auf, außerdem in Seifenlagerstätten. Bedeutende Fundorte sind:

  • Pyrop: Tschechien, Südafrika, Mosambik.
  • Almandin: Indien, Brasilien, Madagaskar.
  • Spessartin: Namibia, Nigeria, Mosambik.
  • Grossular (Tsavorit): Kenia, Tansania.
  • Andradit (Demantoid): Russland (Ural), Namibia, Madagaskar.
  • Uwarowit: Russland, Finnland.

Bedeutung & Verwendung

Granate sind vielseitige Schmucksteine mit einer enormen Farbpalette. Besonders Tsavorit und Demantoid zählen zu den wertvollsten Varietäten, während Pyrop und Almandin eher als preisgünstigere, aber klassische Schmucksteine genutzt werden. Die robuste Härte macht sie geeignet für Ringe, Anhänger und Armbänder.

Besonderheiten & Kurioses

  • Böhmischer Granat (Pyrop) war im 19. Jahrhundert ein Markenzeichen der österreichisch-ungarischen Schmuckindustrie.
  • Demantoide zeigen oft charakteristische „Pferdeschwanz“-Einschlüsse aus Byssolith, die als Echtheitsmerkmal gelten.
  • Stern-Granate sind der offizielle Staatsedelstein von Idaho (USA).

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